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Eintragungskonzepte

Eintragungskonzepte beziehen sich in den meisten Fällen auf eine bestimmte Fachlichkeit (genauer: eine konkrete Version eines Fachstandards) und beschreiben textuell, wie die zugehörigen Dienste im DVDV verzeichnet werden sollen. Bei Fortschreibungen eines zugrundeliegenden Fachstandards sind entsprechende Update-Versionen der jeweils korrespondierenden Eintragungskonzepte erforderlich.

Verantwortlich für die Erstellung der Eintragungskonzepte sind die Dienstbetreiber des jeweiligen Fachstandards, im DVDV-Kontext auch als „Dienstprovider“ bezeichnet. Es ist durchaus üblich, dass der Dienstprovider einen geeigneten Dienstleister mit der Erstellung des Eintragungskonzepts beauftragt. Oftmals wird ein neuer Fachstandard zunächst im Rahmen eines Pilotierungsvorhabens erprobt, in dessen Verlauf auch eine erste Version des Eintragungskonzepts für das DVDV entsteht.

Neue bzw. aktualisierte Eintragungskonzepte müssen vor ihrer Verwendung freigegeben werden. In der Regel kontaktiert dazu der jeweilige Dienstprovider bereits in der Erstellungsphase die Koordinierende Stelle DVDV und klärt in einem iterativen Prozess die offenen Fragen. Anschließend wird das fertige Eintragungskonzept der Expertengruppe DVDV (siehe DVDV-Aufbauorganisation) zur Genehmigung vorgelegt.

Die DVDV-Eintragungskonzepte haben einen festgelegten Aufbau, der Antworten auf folgende Fragen liefern soll:

  • Fachliche Beschreibung des Dienstes: Wer kommuniziert mit wem zu welchem Zweck?
  • Ausgangslage: Fachliche Beschreibung des Vorhabens. Wie erfolgte die Kommunikation bisher? Gibt es gesetzliche Grundlagen / Fristen?
  • Standard: Beruht das Vorhaben auf einem XÖV-Standard? Wenn ja: benennen und kurz ausführen, wenn nicht: Vorhaben näher beschreiben.
  • Systematik zur Vergabe der Organisationskategorien und Präfixe: Werden neue Organisationskategorien benötigt? Welche bestehenden Kategorien kommen hier zum Einsatz? Jede neue Kategorie erfordert ein eindeutiges Präfix, bestehend aus möglichst drei Kleinbuchstaben.
  • Organisationsschlüssel-Systematik: Kann eine bestehende Systematik verwendet werden? Alternativ ist darzustellen, dass durch die neue Systematik eine eindeutige Schlüsselvergabe sichergestellt werden kann. Hier werden auch Angaben dazu erwartet, wie die Daten in die entsprechende Codeliste im XRepository 1 gepflegt werden.
  • Dienste: Beschreibung der Dienste inkl. der Dienstnamen sowie Nennung der zulässigen Dienstnutzer und –anbieter.
  • Zertifikate: Angaben zu den Zertifikaten, die zum Einsatz kommen dürfen bzw. müssen.
  • Technische Aspekte: Handelt es sich um synchrone oder asynchrone Nachrichtenübertragungen? Erfolgt die Datenübermittlung per OSCI?
  • Organisatorische Aspekte: Der Dienst-Provider (fachlich zuständige Stelle) ist mit Behörde, Ansprechpartner, E-Mail (Postfach) und Telefonnummer zu benennen.
  • Pflegende Stellen: Übernehmen alle im DVDV-Kontext benannten Pflegenden Stellen oder einzelne, konkret zu benennende Pflegende Stellen die Pflege der Daten im DVDV?
  • DVDV-Server: Soll auf alle DVDV-Server oder nur auf einzelne, konkret zu benennende DVDV-Server lesend zugegriffen werden?
  • Intermediäre: Sollen nur bestimmte Intermediäre verwendet werden dürfen oder sind diese frei wählbar?

Die Koordinierende Stelle DVDV stellt in ihrem Downloadbereich 2 eine stets aktuelle Übersichtsliste der Dienste bereit, die auch sämtliche aktuell genutzten Kategorien, vergebenen Präfixe und die jeweils zuständigen Dienstprovider enthält.

Bei neu hinzukommenden Diensten informiert die Koordinierende Stelle DVDV nach deren Bereitstellung per Mail alle Pflegenden Stellen DVDV. Dazu gehören insbesondere die Informationen über Dienstname, Fachstandard und Version, Gültigkeitszeitraum (gültig ab, gültig bis), Präfix und Kategorie (siehe Organisationsschlüssel sowie Organisationskategorie), Detailinformationen zum Dienstanbieter sowie Informationen, ob der Dienst bundesweit verbindlich oder optional ist.

Footnotes

  1. Die Plattform XRepository (https://www.xrepository.de/) wird im Auftrag des IT-Planungsrats durch die Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT) betrieben und stellt allen eGovernment-Vorhaben eine verlässliche Drehscheibe zur Bereitstellung und zum Bezug XÖV-konformer Standards und Codelisten zur Verfügung.

  2. siehe https://www.itzbund.de/DE/itloesungen/standardloesungen/dvdv/downloads/downloads.html