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Prozessklasse

Merke

Die Einträge im Prozesskatalog heißen Prozessklassen. Die Prozessklasse klassifiziert bzw. charakterisiert eindeutig einen Prozess und enthält dazu identifizierende und klassifizierende Attribute. Diese sind über den Lebenszyklus der zugeordneten Verwaltungsleistung konstant und beschreiben somit den Prozess unabhängig von seiner Ausgestaltung.

Attribute

Für die Legende siehe: Darstellung Attribute

Identifikationsangaben

Prozessschlüssel (Kardinalität: 1)*

Eindeutiger Schlüssel, der aufgrund der Zuordnung eines Prozesses zu einer Leistung identisch mit dem zugeordneten Leistungsschlüssel ist. Das identifizierende Attribut eines Prozesses ist der sogenannte Prozessschlüssel. Da zu jedem Prozess genau eine FIM-Leistung zugeordnet ist, entspricht der Prozessschlüssel dem Leistungsschlüssel der zugeordneten FIM-Leistung. Jeder Prozess wird im Prozesskatalog eindeutig über die Prozessklasse klassifiziert, d. h. charakterisiert sowie grob beschrieben.

Versionsnummer (Kardinalität: 1)*

Versionsnummer zur Nachverfolgung von Änderungen an der Prozessklasse. Die Versionsnummer ändert sich, sofern Grammatik-, Ausdruck- oder Rechtschreibungskorrekturen vorgenommen werden oder die Gültigkeit bzw. andere Metadaten geändert werden müssen. Ändert sich jedoch die Semantik, wird eine neue Prozessklasse angelegt und auf die alte Prozessklasse verwiesen (siehe Metadatum „abgelöste Prozessklasse“).

Beschreibungsangaben

Bezeichnung (Kardinalität: 1)

FIM-interne Bezeichnung der Prozessklasse nach dem Schema „Objekt + Verrichtung + Verrichtungsdetails“. Diese entspricht dem Leistungsnamen der zugeordneten Leistung.

Name (Kardinalität: 1)

Name der Prozessklasse, welcher an die Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung gerichtet ist.

  1. Die Benennung erfolgt in der Form „Substantiv“ und dem „Verb“.
    • Substantiv = (Prozess-) Objekt/ Sachverhalt
    • Optional: Verb = Verrichtung
  2. Die Benennung erfolgt aus Sicht des Hauptakteurs (Prozessteilnehmer)
  3. Die Benennung ist bei mehreren möglichen Endzuständen ergebnisneutral.
  4. Sofern der Prozess nur durch ein Dokument ausgelöst wird (z. B. Anzeige oder Antrag bei einem mitwirkungsbedürftigen Verwaltungsakt), wird der Name des Dokumentsteckbriefs als Substantiv verwendet.

Klassifikation (Kardinalität: 1..n)

Über die Klassifikation wird die Prozessklasse in den Ordnungsrahmen des FIM-Prozesskatalogs einsortiert.

Definition (Kardinalität: 0..1)

Ermöglicht es, den Namen bzw. die Bezeichnung der Prozessklasse zu erläutern.

Handlungsgrundlage (Kardinalität abhängig von der Leistungstypisierung)

Benennt die Bezüge zu einschlägigen Rechtsnormen, Urteilen und anderen begründenden Vorhaben (z. B. Standards, Normen). Die Angaben umfassen den Namen der Handlungsgrundlage (Kurzfassung und Abkürzung in Klammern), die Art der Handlungsgrundlage (z. B. Rechtsverordnung) sowie ggf. eine URI zum Verweis auf die einschlägige Handlungsgrundlage. Der Verweis kann bis auf Ebene der Paragraphen bzw. Abschnitte erfolgen ohne dabei auf die konkreten Fassungen (bzw. Versionen) einzugehen. Die Handlungsgrundlagen können umfassender sein als im Leistungssteckbrief. Die Aufnahme allgemeiner Handlungsgrundlagen zum jeweiligen Verwaltungsverfahren ist an dieser Stelle aber nicht erforderlich (z. B. VwVfG, § 16 SGB I).

⚠️ Hinweis zur Kardinalität:

  1. Die Handlungsgrundlage muss bei Typ 1-3 Leistungen/Prozessen in der Prozessklasse angegeben werden (Kardinalität: 1..n).
  2. Ab Typ 4 Leistungen/Prozesse soll dieses Attribut in der Prozessklasse nicht mehr geführt werden; die Angabe der jeweiligen Handlungsgrundlage soll in diesen Fällen im Prozesssteckbrief erfolgen (Kardinalität: 0).

Zwecksetzung (Kardinalität: 1)

Ordnet aus Sicht des Verwaltungsrechts die Prozessklasse einer allgemeinen Zwecksetzung der Verwaltung zu. Die Zwecksetzung wird über eine Codeliste spezifiziert (Vgl. Maurer/Waldhoff: Allgemeines Verwaltungsrecht, 19. Auflage, C.H.Beck (2017), München, Seite 6 ff.))

Operatives Ziel (Kardinalität: 1)

Beschreibt aus Sicht des Verwaltungsrechts das unmittelbare Ziel der Prozessklasse. Die Auswahl des operativen Ziels schränkt die möglichen Handlungsformen der Verwaltung ein. Das Operative Ziel wird über eine Codeliste spezifiziert.

Handlungsform (Kardinalität: 1)

Benennt aus Sicht des Verwaltungsrechts die jeweilige Handlungsform, die der Verwaltung zur Umsetzung des verfolgten operativen Ziels zur Verfügung steht. Die Handlungsform gibt den Rahmen für den Verwaltungsablauf vor und kann durch die Angabe der entsprechenden Verfahrensart untersetzt werden. Die Handlungsform wird über eine Codeliste spezifiziert.

⚠️ Hinweis zur Kardinalität:

  1. Die Handlungsform muss bei Typ 1-3 Leistungen/Prozessen in der Prozessklasse angegeben werden.
  2. Ab Typ 4 Leistungen/Prozesse kann dieses Metadatum in der Prozessklasse ggf. nicht mehr geführt werden, da die Bundesländer unterschiedliche Handlungsformen für die FIM-Leistung festlegen können, so dass in diesem Fall perspektivisch die Erfassung im Prozesssteckbrief erfolgt.

Verfahrensart (Kardinalität: 1)

Ermöglicht es aus Sicht des Verwaltungsrechts die Handlungsform der Verwaltung mit einer entsprechenden Verfahrensart zu untersetzen. Die Verfahrensart wird über eine Codeliste spezifiziert.

⚠️ Hinweis zur Kardinalität:

  1. Die Verfahrensart muss bei Typ 1-3 Leistungen/Prozessen in der Prozessklasse angegeben werden.
  2. Ab Typ 4 Leistungen/Prozesse kann dieses Metadatum in der Prozessklasse ggf. nicht mehr geführt werden, da die Bundesländer unterschiedliche Handlungsformen für die FIM-Leistung festlegen können, so dass in diesem Fall perspektivisch die Erfassung im Prozesssteckbrief erfolgt.

Prozessart (Kardinalität: 0..1)

Ermöglicht ausschließlich auf Grundlage der Rechts- und Verwaltungsvorschriften die Zuordnung zu Kern-, Führungs- oder Unterstützungs-/Querschnittsprozess. Die Prozessart wird über eine Codeliste spezifiziert.

Schlagwörter (Kardinalität: 0..n)

Ermöglicht die Auswahl von Schlagwörtern, welche das Auffinden von Prozessklassen in Suchvorgängen erleichtern. Die Schlagwörter entsprechen den Begriffen im Kontext der zugeordneten Leistungssteckbriefs.

abgelöste Prozessklasse (Kardinalität: 0..n)

Ermöglicht es, auf eine ältere Prozessklasse, die z. B. aufgrund eines abgelaufenen Gültigkeitszeitraums oder einer geänderten Semantik ersetzt werden soll, zu verweisen. Die Angaben umfassen einen Verweis auf die abgelöste Prozessklasse sowie eine optionale, textuelle Erläuterung für den Grund der Ablösung.

Fachlich-freigebende Stelle (Kardinalität abhängig von der Leistungstypisierung)

Ermöglicht die Angabe der fachlich freigebenden Stelle der Prozessklasse im Prozesskatalog.

⚠️ Hinweis zur Kardinalität:

  1. Die Fachlich freigebende Stelle muss bei Typ 1-3 Leistungen/Prozessen in der Prozessklasse angegeben werden (Kardinalität: 1).
  2. Ab Typ 4 Leistungen/Prozesse soll dieses Metadatum in der Prozessklasse nicht mehr geführt werden; die Angabe der fachlich freigebenden Stelle soll in diesen Fällen im Prozesssteckbrief erfolgen (Kardinalität: 0).

Zustandsangaben

Letzter Änderungszeitpunkt (Kardinalität: 1)

Datum und Zeitpunkt der letzten Änderung durch den letzten Bearbeiter.

Letzter Bearbeiter (Kardinalität: 1)

Der letzte Bearbeiter der Prozessklasse.

Anmerkung zur letzten Änderung (Kardinalität: 0..1)

Ermöglicht dem letzten Bearbeiter, die letzte Änderung zu erläutern.

Status (Kardinalität: 1)

Gibt an, ob und wie die Prozessklasse im Rahmen des Editors zu verwenden ist. Der Status wird über eine Codeliste spezifiziert.



StatusBeschreibung
in PlanungNur relevant für den FIM-Baustein Leistungen z. B. auf Ebene des Leistungsobjekts, um im FIM-Portal anzuzeigen, dass die dazugehörigen FIM-Leistungen demnächst bearbeitet werden sollen.
in BearbeitungEine Prozessklasse bzw. ein Stammprozess befindet sich gerade in Bearbeitung.
EntwurfOZG-Status: Eine bestimmte Arbeitsversion des Stammprozesses ist in der OZG-Informationsplattform veröffentlicht worden.
methodisch freigegebenEine Prozessklasse bzw. ein Stammprozess für eine FIM-Leistung vom Typ 1-3 ist vom FIM-Baustein Prozesse methodisch freigegeben worden. Eine Prozessklasse für eine FIM-Leistung vom Typ 4-5 ist vom FIM-Baustein Prozesse methodisch freigegeben worden. Ein Stammprozess für eine FIM-Leistung vom Typ 4-5 ist von der jeweiligen FIM-Landesredaktion methodisch freigegeben worden.
fachlich freigegeben (silber)OZG-Status: Eine Prozessklasse bzw. ein Stammprozess für eine FIM-Leistung vom Typ 2-3 ist vom OZG-Leistungsverantwortlichen stellvertretend fachlich freigegeben worden (koordiniert durch die FIM-Landesredaktion).
fachlich freigegeben (gold)Eine Prozessklasse bzw. ein Stammprozess ist von der obersten Fachbehörde fachlich freigegeben worden.
inaktivEine Prozessklasse bzw. ein Stammprozess ist nicht mehr gültig.

Freigabezeitpunkt (Kardinalität: 0..1)

Ermöglicht der Freigabeinstanz, das Datum und den Zeitpunkt der Freigabe der Prozessklasse anzugeben. Die Ausprägungen dieses Metadatums sind:

  • methodisch freigegeben am
  • fachlich freigegeben am (silber oder gold)

    Die methodische Freigabe erteilt der FIM-Baustein Prozesse.

Gültigkeitszeitraum (Kardinalität: 0..1)

Sofern es eine Beschränkung der Gültigkeit gibt, ist der Gültigkeitszeitraum zu erfassen (Liste mit den Werten „gültig ab“, „gültig bis“).