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Bidirektionale Kommunikation

Bislang konnten antragsbearbeitende Systeme (zum Beispiel Verwaltungssysteme) Bescheide und Rückfragen zu Anträgen über Bürgerpostfächer, Elster, E-Mail oder auf dem Postweg an die Antragsteller:innen senden.

Mit Hilfe der bidirektionale Kommunikation (FIT-Connect als Rückkanal) können Systeme der Verwaltung Antworten über FIT-Connect zurück an das IT-System senden, in dem die Antragstellung erfolgt ist. Das ist insbesondere für IT-Systeme der Wirtschaft interessant. FIT-Connect ermöglicht es Unternehmen damit, Verwaltungsleistungen vollständig über maschinenlesbare Schnittstellen ohne Nutzung eines webbasierten Onlinedienstes in Anspruch zu nehmen (Machine-to-Machine-Kommunikation). So können IT-Systeme der Wirtschaft direkt und medienbruchfrei mit den Verwaltungssystem der Verwaltung interagieren.

Die folgende Beschreibung wendet sich an Verantwortliche für die Umsetzung, die beabsichtigen, FIT-Connect als Rückkanal zu nutzen.

Mit FIT-Connect den Dialog zwischen den Systemen führen

FIT-Connect verwendet den Begriff Rückkanal für die Art und Weise, wie antragsbearbeitende Systeme (zum Beispiel Verwaltungssysteme) auf Einreichungen (z.B. Bescheide oder Rückfragen) antworten. Verantwortliche für die Umsetzung können im Sinne der Ende-zu-Ende-Digitalisierung neben den oben genannten externen Wegen auch einen Dialog mit Hilfe der FIT-Connect Infrastruktur initiieren. Der große Vorteil hier ist, dass nach dem initialen Antrag beliebig viele weitere Übermittlungen maschinenlesbar zwischen dem antragsbearbeitenden und antragsstellenden System ausgetauscht werden können.

Das folgende Diagramm zeigt den idealisierten Prozess des Dialogs, welcher von FIT-Connect unterstützt wird. FIT-Connect nimmt Anträge vom Onlinedienst oder einer Unternehmenssoftware entgegen und leitet sie zum adressierten Verwaltungssystem weiter. Der Sachbearbeiter sendet aus seinem Verwaltungssystem Rückfragen und Bescheide über FIT-Connect an die Unternehmenssoftware (beziehungsweise an den Onlinedienst) zurück. Dieser kann die Antwort maschinell lesen, auswerten und verarbeiten. Beide Seiten haben stets die Möglichkeit weitere Übermittlungen an die andere Partei zu senden. Die Klammer dieses Austauschs von Anträgen und Antworten wird durch den Fall (referenziert durch die Case-ID) gebildet.

FIT-Connect als Rückkanal

Bidirektionale Kommunikation nutzt Prozessstandards

Für einen maschinellen und automatisierten Dialog ist ein abgestimmter Standard notwendig. Hierfür hat das antragstellende System die Möglichkeit dem antragbearbeitenden System alle unterstützten Prozessstandards (zum Beispiel XBreitband oder ähnliches) in den Metadaten mitzuteilen.

Keine V-PKI-Zertifikate für den Rückkanal

Der Versand von Anträgen setzt voraus, dass jeder Empfänger ein V-PKI Zertifikat an seinem Zustellpunkt hinterlegt. Für den Rückkanal ist dies nicht notwendig. Onlinedienste und Unternehmenssoftware, die Anträge an FIT-Connect senden, können mit einem selbst-generierten Zertifikat verschlüsselte Übermittlungen Empfangen und entschlüsseln. Dies kann sehr bequem mit Hilfe der SDKs in Java & .NET implementiert werden.

Anwendungsszenario

Im folgenden Diagramm wird ein vereinfachtes Szenario aus dem Breitbandumfeld als Beispiel angeführt. Hier wird deutlich, wie das Zusammenspiel der bidirektionalen Kommunikation in der Praxis aussehen könnte:

FIT-Connect Anwendungsszenario Rückkanal

Nachdem der Antrag des Telekommunikationsunternehmens über FIT-Connect übermittelt wurde, fordert der Wegebaulastträger fehlende Unterlagen ein, um anschließend in der Antragsprüfung Änderungen mitzuteilen. Der Antragssteller bekommt unmittelbar das Feedback zu diesen Rückfragen und kann in seiner Planungssoftware Änderungen vornehmen und den korrigierten Antrag erneut versenden. Dies geschieht komplett über die Nutzung einer Infrastrukturkomponente. Es entstehen keine Medienbrüche und der Datenaustausch ist maschinenlesbar und damit auch automatisierbar. Über die gleiche Komponente wird auch der Bescheid übermittelt.