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FIT-Connect

Willkommen auf dem Dokumentationsportal für FIT-Connect.
FIT-Connect ist eine Basisinfrastruktur-Komponente der Verwaltungsdigitalisierung in Deutschland. FIT-Connect wird im Auftrag des IT-Planungsrats von der Föderalen IT-Kooperation (FITKO) entwickelt und betrieben. Diese Seite gibt einen Überblick über den Nutzen, die Anwendungsmöglichkeiten und den Leistungsumfang von FIT-Connect.

FIT-Connect stellt eine IT-Infrastruktur bereit, die das digitale Beantragen von Verwaltungsleistungen innerhalb der Bundesrepublik Deutschland wesentlich erleichtert. FIT-Connect wurde insbesondere konzipiert für die föderale Nachnutzung zentraler Online-Dienste (Einer-für-Alle-, kurz EfA- Dienste). Dadurch trägt FIT-Connect wesentlich zur schnelleren Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes bei. Nachstehend finden Sie eine Zusammenfassung in Form eines One-Pagers. OnePager FIT-Connect

An wen richtet sich diese Dokumentation?

Diese Dokumentation wendet sich an Verantwortliche in öffentlichen Stellen, die mit der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) betraut sind. Zudem wendet sich diese Dokumentation an Entwickler:innen, die Onlinedienste und Fachverfahren entwickeln und sie an FIT-Connect anbinden.

Was leistet FIT-Connect?

FIT-Connect umfasst mehrere Dienste, die im Folgenden beschrieben werden:

Zustelldienst

Im Mittelpunkt steht der Zustelldienst, der es einer Vielzahl von IT-Systemen erlaubt, Anträge über eine einheitliche Programmierschnittstelle (API) maschinenlesbar bei der zuständigen Fachbehörde einzureichen.
Die folgende Grafik zeigt die Funktion des Zustelldienstes:

Interoperabilität mit FIT-Connect

Onlinedienste (Antragsplattformen, Portale oder andere Anwendungen zur Antragstellung) senden Nachrichten (Anträge, Berichte) an FIT-Connect.
Anschließend rufen Fachverfahren (oder andere IT-Systeme der zuständigen Fachbehörde, die zur Antragsbearbeitung genutzt werden) die an sie adressierten Nachrichten vom Zustelldienst ab.

Routingdienst

Der Routingdienst ist ein weiterer Dienst innerhalb von FIT-Connect. Mithilfe des Routingdienstes können Onlinedienste (zum Beispiel Antragsplattformen und Softwareprogramme) klären, welches Fachverfahren für eine Einreichung (Antrag, Bericht) zuständig ist.

Self-Service-Portal

Zur Vereinfachung der Nutzung und Zugänglichkeit der FIT-Connect-Infrastruktur wurde ein Self-Service-Portal geschaffen. Auf diesem Portal registrieren Verantwortliche für Onlinedienste und Fachverfahren ihre Systeme zur Nutzung von FIT-Connect. Eine frei zugängliche Testumgebung ermöglicht die Evaluierung von FIT-Connect ohne vorherige Abstimmung mit der FITKO. Weitere Informationen zum Self-Service-Portal finden sich im Artikel Accountregistrierung und Client-Verwaltung.

Anträge und Berichte

FIT-Connect leitet Anträge und Berichte an Fachverfahren weiter, die Bürger:innen auf Antragsplattformen stellen.
Zudem können aber auch Softwareprogramme von sich aus Anträge und Berichte erstellen und über FIT-Connect an das jeweils zuständige Fachverfahren senden.

Sender und Empfänger

Onlinedienste und Antragsplattformen der Verwaltung oder Softwareprogramme in Unternehmen, die Nachrichten an FIT-Connect senden, werden im Folgenden auch als "Sender" oder "sendende Systeme" bezeichnet.
Die Systeme der zuständigen Fachbehörden (Fachverfahren) sind die Empfänger der Nachrichten. FIT-Connect bezeichnet Empfänger auch als "empfangende Systeme" oder "Subscriber".

Vor dem Senden

Vor dem Senden ermittelt ein sendendes System mithilfe des Routingdienstes von FIT-Connect Informationen über den Empfänger, zum Beispiel:

  • Welche Datenformate nimmt das Fachverfahren entgegen?
  • Wie informiert das Fachverfahren die Antragsteller über den Stand des Antrags (zum Beispiel über E-Mail)?

Diese Informationen stellen die Verantwortlichen für Fachverfahren zur Verfügung, wenn sie einen Zustellpunkt für ihr Fachverfahren anlegen. Das Anlegen eines Zustellpunkts ist hier beschrieben.
Onlinedienste rufen diese Informationen über den Routingdienst ab, sodass kein direkter Kontakt zum Fachverfahren erforderlich ist. Dadurch können sehr viele Onlinedienste Anträge an ein Fachverfahren senden.

Fachverfahren mit Onlinedienst

Bei Fachverfahren mit eigenem Onlinedienst kann FIT-Connect dazu genutzt werden, den Onlinedienst und das Fachverfahren zu entkoppeln. Dadurch lassen sich der Onlinedienst und das Fachverfahren getrennt entwickeln, pflegen und betreiben.
Mit FIT-Connect können Nutzer:innen zudem von vielen Onlinediensten (Antragsplattformen oder Softwareprogrammen) aus das Fachverfahren erreichen und Anträge online stellen.

Hintergrund / Motivation

Bei der Implementierung von Onlinediensten müssen derzeit heterogene Antragsarchitekturen berücksichtigt werden, um die medienbruchfreie Übermittlung von Antragsdaten in die Fachverfahren der zuständigen Behörde sicherzustellen. Dabei muss zudem auf Basiskomponenten unterschiedlicher Verwaltungsebenen und Behörden zugegriffen werden (bspw. auf Payment- oder Nutzerkontenkomponenten). Zur Unterstützung von Verfahrensverantwortlichen bei der Umsetzung von Onlinediensten und der Anbindung von Fachverfahren steht mit FIT-Connect eine Infrastruktur zur Unterstützung der technischen Realisierung von Antragsprozessen zur Verfügung. Die entwickelte Lösung vereinfacht nicht nur den Datentransport von Onlinediensten zu Fachverfahren, sondern unterstützt auch bei Umsetzung weiterer, verfahrensunabhängiger Anforderungen wie z.B. der Zuständigkeitsermittlung, der Aushandlung von Fachdatenschemata und Rückkanaloptionen und der Übermittlung von Bezahlinformationen. FIT-Connect schafft dazu eine einheitliche Schnittstelle zur Anbindung von Onlinediensten an die zuständigen Fachverfahren aller föderalen Ebenen und bietet Lösungsverantwortlichen für Fachverfahren eine einfache Möglichkeit, ihre Software schnell und wirtschaftlich in länder- und ebenenübergreifende Antragsprozesse zu integrieren.

Zur Etablierung eines einheitlich hohen Sicherheitsniveaus für alle angebundenen Systeme wurde eine verschlüsselte Übertragung von Antragsdaten bereits in der Konzeptionsphase des Projekts nach dem Prinzip Security by Design vorgesehen und ist ein integraler Bestandteil von FIT-Connect. Bei der Übertragung von Antragsdaten über FIT-Connect kommt neben einer obligatorischen Transportverschlüsselung immer auch zwingend eine über Zertifikate aus der Verwaltungs-PKI (V-PKI) abgesicherte Inhaltsdatenverschlüsselung zum Einsatz. Dadurch wird ein Zugriff auf Inhaltsdaten durch die FIT-Connect-Infrastruktur technisch unmöglich. Werden Inhaltsdaten dabei bereits auf dem Endgerät der Verwaltungskunden verschlüsselt, kann im Antragskontext von einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gesprochen werden.

Ziel von FIT-Connect ist, die bestehende föderale IT-Landschaft effektiver zu vernetzen. FIT-Connect kombiniert dazu bestehende Produkte und Standards des IT-Planungsrates bedarfsgerecht und zielt auf die ganzheitliche Betrachtung aller Schritte der Antragstellung im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes. Durch die Vereinheitlichung und Dokumentation von Prozessschritten der Antragsstellung senkt FIT-Connect die Umsetzungsaufwände für zukünftige Digitalisierungsvorhaben. Herausfordernde Problemstellungen wie z.B. das Antragsrouting werden einmal bearbeitet; entwickelte Lösungen werden allen Verfahrensverantwortlichen zur Verfügung gestellt.

Weitere Informationen zum Projekt FIT-Connect finden sich auf der Webseite der FITKO.