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Verwaltungssystem anbinden

Aufgaben für die Anbindung an das Produktivsystem

Hinweis

Vor der Anbindung an das Produktivsystem von FIT-Connect ist es erforderlich, Ihr Verwaltungssystem mit der Testumgebung von FIT-Connect zu testen. Für den Zugang zur Testumgebung ist keine Anmeldung erforderlich.

Konzeptionelle Vorüberlegungen

Verantwortliche für ein Verwaltungssystem sollten zunächst die folgenden Fragen klären:

  • Welche Leistungen sollen Bürger:innen online beantragen können?
    Wie lauten die Leistungsschlüssel (ehemals: Leika-Schlüssel) dieser Leistungen?
  • Wie antwortet Ihr Verwaltungssystem auf Anträge?
    Werden Sie Bescheide über FIT-Connect, Elster, FINK, als E-Mail oder als Brief zustellen?
  • Welches Schema (FIM- oder XÖV-Schema) für Fachdaten will Ihr Verwaltungssystem nutzen?

Schritte für die Anbindung an das Produktivsystem

Als Verantwortliche für ein Verwaltungssystem müssen Sie die folgenden Aufgaben beachten, um ein Verwaltungssystem an das Produktivsystem von FIT-Connect anzubinden (Überblick):

  1. Beantragen Sie ein Elster-MeinUnternehmenskonto Zertifikat.
  2. Beantragen Sie Zertifikate der Verwaltungs-PKI (siehe unten Punkt 2).
  3. Zustellpunkt und Client anlegen
    Beauftragen Sie Administrator:innen Ihrer Behörde (oder Dienstleister) damit, im Self-Service-Portal von FIT-Connect einen Zustellpunkt und einen API-Client anzulegen.
    Was dabei zu beachten ist, das ist nachfolgend unter Punkt 3 beschrieben.
  4. Adressierungsinformationen in Redaktionssysteme einfügen
    Das Self-Service-Portal stellt die im Schritt 3 eingetragenen Informationen in signierter Form zur Verfügung.
    Fügen Sie diese signierten Adressierungsinformationen in das Redaktionssystem Ihrer Behörde ein.
    Was dabei zu beachten ist, das ist nachfolgend unter Punkt 4 beschrieben.

1. Beantragen Sie ein Elster-MeinUnternehmenskonto Zertifikat

Wählen Sie sich mit Ihrem Elster-MeinUnternehmenskonto Zertifikat in der Stage- und Produmgebung an. Sobald Sie die Vertragsunterlagen genehmigt haben, können Sie Zustellpunkte und Clients anlegen (siehe Punkt 3).

2. Beantragen Sie Zertifikate der Verwaltungs-PKI.

Wie Sie Zertifikate beantragen, das ist hier beschrieben.

3. Zustellpunkt und Client anlegen

Beauftragen Sie Administrator:innen Ihrer Behörde (oder Dienstleister) damit, einen Zustellpunkt und einen Client des Typs "Subscriber" anzulegen. Hierfür benötigen die Administrator:innen die Zertifikate, die Sie im Schritt 2 erhalten haben.
Zustellpunkte und Clients werden im Self-Service-Portal (SSP) angelegt. Den Zugang zum SSP beschreibt die Seite Accountregistrierung und Client-Verwaltung. Diese Seite beschreibt auch, wie ein Client des Typs "Subscriber" anlegt wird (im Kapitel Subscriber-Client anlegen).

Exkurs: Konzeption von Zustellpunkten

Einführung in Zustellpunkte

Ein Zustellpunkt dient als zentrale Schnittstelle, über die Anträge und Informationen zwischen Onlinediensten und Verwaltungssystemen ausgetauscht werden können. Die Struktur eines Zustellpunkts hängt von mehreren Faktoren ab, wie der Anzahl der Behörden, der genutzten Verwaltungssysteme und den regionalen Zuständigkeiten. Wichtig: Pro Verwaltungssystem ist jeweils ein eigener Zustellpunkt erforderlich, da ein Zustellpunkt nur von einem einzigen Verwaltungssystem abgerufen werden kann.

Zustellpunktverwaltung

Szenarien der Zustellpunkterstellung

A. Einfaches Szenario (1:1-Beziehung)
  • Beteiligte Akteure:
    • Eine Behörde oder Abteilung
    • Ein Client (Client-ID)
    • Ein Zustellpunkt (Destination-ID)
  • Ablauf:
    1. Der Onlinedienst reicht Anträge über einen definierten Client ein.
    2. Die Anträge werden anhand der Destination-ID korrekt an den Zustellpunkt geroutet.
    3. Das Verwaltungssystem ruft die Anträge aus dem Zustellpunkt ab.
    4. Die Behörde bearbeitet die Anträge.

Zustellpunktverwaltung

B. Szenario mit mehreren Leistungen und Regionen
  • Beschreibung: Ein Zustellpunkt kann mehrere Leistungen (z. B. LeiKa-Einträge) und Regionen (z. B. Regionalschlüssel) umfassen.
  • Voraussetzung: Alle Leistungen und Regionen müssen über dasselbe Verwaltungssystem abgerufen werden.
  • Struktur:
    • Ein Onlinedienst -> Mehrere Clients -> Ein Zustellpunkt -> Verwaltungssystem

Zustellpunktverwaltung

C. Szenario mit mehreren Behörden (maximale Ausbaustufe)
  • Beschreibung: Mehrere Behörden können sich einen Zustellpunkt teilen, wenn sie dasselbe Verwaltungssystem verwenden.
  • Einschränkung: Für jedes zusätzliche Verwaltungssystem ist ein separater Zustellpunkt notwendig.
  • Beispiele:
    • Behörde A und B nutzen dasselbe System -> Ein Zustellpunkt
    • Behörde C nutzt ein anderes System -> Zweiter Zustellpunkt erforderlich.

Zustellpunktverwaltung Zustellpunktverwaltung

Besonderheiten und Einschränkungen

  • Teilung von Zustellpunkten: Nur möglich, wenn alle beteiligten Behörden dasselbe Verwaltungssystem nutzen.
  • Beziehung zwischen Clients und Zustellpunkten:
    • Ein Client kann Anträge an mehrere Zustellpunkte einreichen.
    • Ein Zustellpunkt kann jedoch nur von einem Verwaltungssystem abgerufen werden.

Praktische Hinweise

  • Planung: Vor der Erstellung eines Zustellpunkts sollten alle beteiligten Akteure und Systeme klar definiert werden.
  • Testing: Eine frühzeitige Testphase mit exemplarischen Anträgen wird empfohlen, um Routing und Datenfluss zu überprüfen.
  • Erweiterbarkeit: Zustellpunkte können flexibel an unterschiedliche Anforderungen angepasst werden, jedoch immer unter Berücksichtigung der oben genannten Einschränkungen.

4. Konfiguration des Antragsroutings in FIM-Redaktionssystemen

Damit das Verwaltungssystem Ihrer Behörde über die FIT-Connect Routingarchitektur auffindbar ist, müssen die von FIT-Connect bereitgestellten signierten Adressierungsinformationen zunächst im jeweiligen FIM Bundes- oder Landesredaktionssystem hinterlegt werden. Weitere Informationen dazu finden Sie hier